Zukunftsfähiger Naturschutz und nachhaltige Fischerei - Wasser im Wandel
Wie ein zukunftsorientiertes Wassermanagement, veränderte Landwirtschaft und gezielte Maßnahmen an unseren Gewässern zum Schutz unserer Fische beitragen können
Am 07.12. war unser Naturschutzbeauftragter Günther Pölzel beim Zukunftsforum Naturschutz im Hospitalhof Stuttgart zu Gast. Die Veranstaltung stand unter dem Leitthema „Wasser in der Landschaft – Wie begegnen wir dem Klimawandel?“ und bot zahlreiche Einblicke in die aktuellen Herausforderungen rund um Gewässer, Böden und Artenvielfalt. Dabei wurde deutlich, dass ein zukunftsorientiertes Wassermanagement unverzichtbar ist, um sowohl mit Starkregenereignissen als auch anhaltenden Trockenperioden umzugehen. Die vorgestellten Konzepte reichen von der Anpassung landwirtschaftlicher Praktiken über Veränderungen im Wassernetz bis hin zur Renaturierung und Beschattung von Gewässern.
Das Zukunftsforum Naturschutz verdeutlichte eindrucksvoll die vielfältigen Auswirkungen des Klimawandels auf unsere Landschaften. Insbesondere der Umgang mit Wasser stellt eine zentrale Herausforderung dar. Einerseits häufen sich Starkregenereignisse, die schwer vorherzusagen sind und erhebliche Schäden verursachen. Andererseits stehen längere Dürreperioden bevor, die nicht nur die Natur, sondern auch die Wasserversorgung belasten. Selbst in Baden-Württemberg, bisher als wasserreich bekannt, wird die Verfügbarkeit von Trinkwasser angesichts steigender Bevölkerungszahlen und veränderter Witterungsverhältnisse künftig stärker unter Druck geraten.
Der Konsens unter den Referenten war klar: Eine kluge, langfristige Strategie ist erforderlich. Diese umfasst neben technischen Anpassungen auch ein Umdenken in der Landwirtschaft. Der Anbau von Feld- und Futterpflanzen muss klimaresilienter werden, um Nitratbelastungen zu reduzieren und Böden besser zu schützen. Auch der Eintrag von Schadstoffen wie Quecksilber aus Braunkohleverfeuerung muss verringert werden, um die Gewässerqualität zu sichern.
Für uns als Fischereiverein ist besonders wichtig, wie wir unsere Gewässer zukunftsfähig gestalten können. Höhere Temperaturen, veränderte Niederschlagsmuster und neue Arten, die anstelle verschwundener heimischer Tiere und Pflanzen treten, erfordern kreative Lösungen. Dazu gehören eine verstärkte Beschattung der Gewässer, um die Aufheizung des Wassers zu mindern, und der Einsatz natürlicher Strukturen, um Fischen Schutzräume vor Fressfeinden zu bieten. Da unsere Seen und Flüsse im Winter immer seltener zufrieren, ist ein intakter Lebensraum für die Fischfauna umso bedeutender.
Auch seitens des Umweltministeriums war zu hören, dass Baden-Württemberg im Bereich Hochwasserschutz gut aufgestellt ist. Zunehmende Sorgen bereiten jedoch unregelmäßige Starkregenereignisse und lange Trockenperioden im Sommer. Das Überschreiten der 1,5-Grad-Marke der globalen Erderwärmung wird als ernstes Risiko für künftige Generationen betrachtet.
Das Fazit dieses Forums ist eindeutig: Wir müssen unseren Umgang mit Wasser dringend überdenken und gezielt anpassen. Als Fischereiverein sind wir gefordert, an der Schnittstelle zwischen Mensch und Natur mitzuwirken. Gemeinsam können wir durch kluge Planung, angepasste Landnutzung, technische Innovationen und naturnahe Gestaltung dafür sorgen, dass unsere Gewässer auch in den kommenden Jahrzehnten gesunde Lebensräume für Fische und andere Lebewesen bleiben.
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