
Karausche
Die Karausche (Carassius carassius) ist ein kleiner, robust gebauter Friedfisch aus der Familie der Karpfenfische (Cyprinidae). Sie ist ein typischer Bewohner stehender und verkrauteter Gewässer und gilt als besonders widerstandsfähig – sie überlebt sogar in Gewässern mit extrem niedrigen Sauerstoffwerten. Aufgrund ihres gedrungenen Körpers und der Ähnlichkeit zur Goldfisch-Form ist sie leicht mit anderen Karpfenartigen zu verwechseln.
Lebensraum
Karauschen bevorzugen flache, krautreiche Teiche, Altarme, Weiher und langsam fließende Gewässer mit weichem, schlammigem Grund. Sie sind extrem anpassungsfähig und können sogar in Tümpeln mit stark schwankenden Umweltbedingungen überleben. Im Winter überstehen sie unter einer Eisschicht sogar Phasen mit Sauerstoffmangel.
Aussehen
Die Karausche besitzt einen hochrückigen, seitlich abgeflachten Körper mit abgerundeten Flossen. Die Schuppen sind relativ groß, fest sitzend und glänzen bronzefarben bis messingfarben. Der Rücken ist meist dunkelgrün bis bräunlich, der Bauch hell. Charakteristisch ist das endständige, kleine Maul ohne Barteln, was sie von Karpfen unterscheidet. Die Rückenflosse ist langgezogen mit einem leicht gewölbten Rand. Jungfische sind silbrig gefärbt.
Sozialverhalten
Karauschen leben meist in kleinen Gruppen und halten sich in ufernahen Zonen mit viel Pflanzenwuchs auf. Sie sind überwiegend dämmerungs- und nachtaktiv. Bei Gefahr verharren sie regungslos im Bodenschlamm oder flüchten in die Vegetation.
Fortpflanzungsverhalten
Die Laichzeit liegt zwischen Mai und Juli, abhängig von der Wassertemperatur. Karauschen laichen in flachen, warmen Uferzonen mit dichter Vegetation. Die Weibchen legen bis zu 300.000 klebrige Eier an Wasserpflanzen ab. Die Larven schlüpfen nach wenigen Tagen und wachsen schnell heran.
Gefährdungsstatus
Die Karausche gilt in vielen Regionen als gefährdet, vor allem durch Lebensraumverlust, Gewässerverbauung, Wasserverschmutzung und Konkurrenz mit nicht-heimischen Arten wie dem Giebel (Carassius gibelio). In der Roten Liste Deutschlands wird sie als gefährdet eingestuft. Erhaltungsmaßnahmen und Schutzprojekte laufen in mehreren Bundesländern.